Vor 30.000 Zuschauer in der Dortmunder Westfalenhalle verteidigte Casey Johnson mit einem bravourösen Kraftakt seinen Titel bei den Finalläufen des ADAC SX Cup.
Nach mäßiger Punkteausbeute in Stuttgart und Kiel reiste der in dieser SX-Cup-Saison sieglose Titelverteidiger lediglich als Tabellenfünfter zu den drei Finalläufen in Dortmund. Allerdings: Die Leistungsdichte ist in diesem Winter so hoch, dass es kein Fahrer schaffte, sich von der Konkurrenz abzusetzen. So fehlten Kawasaki-Pilot Johnson nur acht Punkte auf Spitzenreiter Doug Deehan (Honda) - 75 waren in der Westfalenhalle noch zu erbeuten.
20 Zähler schnappte sich Johnson am ersten der drei hart umkämpften Veranstaltungstage mit Platz zwei hinter Jay Marmont (KTM). Kiel-Sieger Marmont übernahm damit zwischenzeitlich die Gesamtführung von Deehan, der nur Vierter am Auftaktlauf des Finalwochenendes wurde.
Am Samstag und Sonntag war Johnson aber eine Klasse für sich auf dem nicht ganz einfach zu fahrenden 900-Meter-Parcours, den der renommierte Strecken-Designer Freddy Verherstraten aus Belgien mit 200 Lkw-Ladungen Lehm gestaltet hatte.
Im zweiten Lauf des Wochenendes siegte Johnson mit einer Sekunde Vorsprung vor dem Südafrikaner Gareth Swanepoel (KTM) und seinem US-Landsmann Damien Plotts (Honda), am Sonntag verwies er Markus Mauser (KTM) aus Österreich und Jay Marmont (KTM) souverän auf die Plätze. Ein Protest wegen eines angeblichen Sprungs Johnsons trotz gelber Flagge wurde nach Einblick in Fernsehbilder abgeschmettert.
Mit seinem Galaauftritt in der Westfalenhalle gelang Johnson eine letztendlich verdiente Titelverteidigung. Der 28 Jahre alte Routinier schaffte als einziger Pilot bei allen Läufen den Sprung in die Punkteränge und sammelte so 107 Zähler.
Vizemeister Marmont aus Australien verbuchte 92 Punkte – wäre das 20-Jahre alte Talent aus Down Under nicht beim Auftaktlauf in Stuttgart leer ausgegangen, hätte es sogar zur Wachablösung im ADAC SX Cup kommen können.