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ACE fordert bessere Integration für motorisierte Zweiräder im Verkehrssystem

42. Deutscher Verkehrsgerichtstag - AK III: Motorradverkehr

Stuttgart / Goslar (ACE) 28. – 30. Januar 2004 - Für den ACE Auto Club Europa gehören Motorräder zu jenen Verkehrsmitteln, deren Bedeutung künftig noch wachsen wird. Motorräder seien selbst aus der heutigen Verkehrswelt schon nicht mehr wegzudenken. Optimierungsbedarf bei Krafträdern sieht der Club allerdings im Bereich Wirtschaftlichkeit sowie Umwelt- und Sicherheitstechnik. Dieser Herausforderung müssten sich insbesondere Hersteller und Politik stärker als bisher widmen, forderte der ACE auf dem 42. Verkehrsgerichtstag in Goslar.

Nach Darstellung des Clubs taugen Motorräder keineswegs nur als Spaß- und Freizeitfahrzeuge, sondern sicherten im immer dichter werdenden Verkehr ein vergleichsweise hohes Maß an Mobilität. Deshalb müssten motorisierte Zweiräder auch in ein zukunftsfähiges Verkehrssystem integriert werden. Ebenso wie Pkw würden zwar auch Motorräder überwiegend im Freizeitsektor genutzt. Doch auch der Anteil der beispielsweise für Fahrten zur Arbeitsstelle eingesetzten Maschinen sei mit rund 40 Prozent relativ hoch, betonte der ACE. "Es gibt überhaupt keinen Grund, Motorräder als Störfaktor im Straßenverkehr zu stigmatisieren", sagte ACE-Sprecher Rainer Hillgärtner. Das Verbraucherverhalten zeige vielmehr eine weiter wachsende gesellschaftliche Akzeptanz und unterstreiche die praktische Nützlichkeit des Motorrades als vielfältig einsetzbares Verkehrsmittel. Im Stau geplagten Paris würden Motorräder inzwischen sogar als Taxifahrzeuge eingesetzt.

Zudem sei die von Motorrädern beanspruchte Verkehrsfläche im Vergleich zu Autos deutlich geringer. So könnten beispielsweise auf einem Pkw-Stellplatz vier Motorräder parken. Betriebe und Verwaltungen sollten dies nach Ansicht des ACE schon aus Kostengründen im Rahmen ihres Parkplatzmanagements für Berufspendler stärker als bisher berücksichtigen. "Wir wollen, dass das Motorrad sich zum vollwertigen Mobilitätsfaktor in einem vernetzten Verkehrssystem entwickelt, auch wenn es um Telematik und Satellitennavigationssysteme geht", sagte der Sprecher des Clubs. Auch Motorradfahrer sollten ihre Parkplätze finden, insbesondere in Park & Ride Anlagen.

Die Vorteile des Motorrads, etwa lange Lebensdauer und geringer Platzverbrauch, werden nach Darstellung des ACE aber durch schwerwiegende Defizite derzeit noch stark relativiert. In seiner Mängelliste führt der ACE folgende Punkte auf:

Viel Lärm – Die von Motorrädern verursachten Geräusche sind viel zu laut. Der derzeitige EU-Geräuschgrenzwert für Krafträder mit einem Hubraum von mehr als 175 Kubikzentimeter liegt exakt auf dem Niveau schwerer LKW (80dB (A)), wobei hier der jeweils lauteste Betriebspunkt mit der höchsten Drehzahl erfasst wird. Damit stellen Motorräder gegenwärtig die Kraftfahrzeugkategorie mit der größten Lärmentwicklung dar. Das beeinträchtigt die Lebensqualität und schadet der Gesundheit.

Deshalb fordert der ACE: Die Lärmgrenzwerte für Motorräder müssen mindestens den Grenzwerten für Pkw angeglichen werden. Seit Oktober 1996 gilt für Pkw ein so genannter Vorbeifahrtlärmwert von maximal 74 dB (A). Das Lärmminderungs-potenzial bei Motorrädern wird auf bis zu 15 dB (A) geschätzt.

Hoher Kraftstoffverbrauch – Bei den meisten Fabrikaten liegt der Regelverbrauch noch immer jenseits von 6 Litern. Motorräder verbrauchen damit so viel Sprit wie vor 25 Jahren, während es unterdessen 3-Liter-Autos gibt. Das Sprit sparendste deutsche Motorradfabrikat liegt immer noch bei 4,5 Liter pro 100 km.

Deshalb fordert der ACE: Der Spritverbrauch von Motorrädern muss drastisch gesenkt werden. Ziel: Motorräder mit geringerer Spitzenleistung aber nur hälftigem Kraftstoffverbrauch. Heute werden noch Serienfahrzeuge mit einer Spitzengeschwindigkeit von teilweise über 300 km/h angeboten. Das ist unverantwortlich. Handlungsbedarf gibt es auch bei der Förderung der allgemeinen Wirtschaftlichkeit von Motorrädern. Beispielsweise sind die Wartungs- und Inspektionsintervalle der Maschinen häufig zu kurz bemessen. Hier ist ein Standard auf Pkw-Niveau anzustreben.

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