Lange will Europäischen Führerschein motorradfreundlicher machen
Zur Zeit wird die Revision der EU-Führerscheingesetzgebung im Europäischen Parlament diskutiert. Der niedersächsische SPD-Europaabgeordnete Bernd Lange hat als zuständiger Berichterstatter im Industrieausschuss nun Änderungsanträge vorgelegt.
„Es darf keine zusätzlichen Hürden für Motorradfahrer geben, die sich nicht aus Verkehrssicherheitsgründen erklären lassen“, so Lange. Deshalb will Lange die Gesetzgebung so ändern, dass der Einstieg in das Motorradfahren nicht abschreckend wird. Zum einen schlägt er vor, mit dem Erlangen des Führerscheins B (PKW) auch die Erlaubnis für die Leichtkrafträder (A1 125 ccm und bis 11 kW) zu erhalten. So hätten gerade junge Menschen die Möglichkeit, einen Einstieg ins Motorbiking zu finden.
Zudem will Lange die zusätzliche Prüfung zwischen der Stufe A2 (Motorräder unter 35 kW) und der unbegrenzten Stufe A streichen. „Wer drei Jahre Fahrpraxis gewonnen hat soll den unbegrenzten Motorradführerschein ohne Prüfung bekommen“ fordert Lange.
Außerdem muss die Prüfung generell ohne große Barrieren erfolgen könne. In einem Änderungsantrag heißt es dazu: „Die Mitgliedstaaten stellen sicher, dass sich aus etwaigen Anforderungen zur Vorbereitung auf die Prüfung keine direkten oder indirekten zusätzlichen Anforderungen an die Fahrprüfung ergeben. Vorbereitung und Ablegung der Prüfung können auch in kompakter Form stattfinden.“
Die Anforderungen an PKW-Führerscheinprüfung müssen mit einem besonderen Augenmerk auf die Wahrnehmung von motorischen Zweirädern und ein Abschätzen von deren Fahrverhalten und Fahreigenschaften haben, da viele Unfälle durch ein falsches Einschätzen oder fehlende Wahrnehmung von Motorrädern hervorgerufen werde.
„Die europäische Zweiradindustrie mit ihren qualifizierten Arbeitsplätzen hat nur eine Chance, wenn wir die Anforderungen an den Motorradführerschein nicht zu einer zu hohen Hürde mit großen Kosten werden lassen“, so Lange.