Supersport-WM: 2. Lauf - Philllip Island: Fast nach Plan für Yamaha
Fast über die gesamte Renndistanz von 21 Runden beherrschte Yamaha Deutschland-Fahrer und Lokalmatador Kevin Curtain die Szenerie beim Supersport-WM-Rennen auf seiner erklärten Lieblingspiste Phillip Island, knapp 200 Kilometer südlich von Melbourne. Zusammen mit dem ebenfalls einheimischen Wild Card-Fahrer Joshua Brookes konnte sich der australische Routinier sukzessive vom Feld absetzen und sah vor allem in der Schlussphase, ständig in Führung liegend, ganz klar wie der Chef im Ring aus. Aber ausgerechnet an der Schlüsselstelle von Phillip Island, der scharfen Rechtskurve nach der steilen Abfahrt des Lucky Heights-Hügels, musste sich Altmeister Curtain vom Jungspund Brookes abzocken lassen. So sorgte der zweite Platz, das beste Phillip Island-Ergebnis aller Zeiten eines Yamaha Deutschland-Fahrers, am Ende doch für gemischte Gefühle. "Na ja, der Plan war ganz klar, hier zu gewinnen", ärgerte sich Curtain, "und es lief eigentlich auch alles nach Plan. Ich konnte mich zusammen mit Brookes absetzen. Aber dann liess ich ihm in der letzten Runde ausgangs Lucky Heights ein paar Zentimeter zu viel Platz, und er hat dies hervorragend ausgenutzt. Natürlich tut es weh, so zu verlieren, aber wenigstens war es gegen einen Landsmann. Und ausserdem habe ich mich in der WM-Tabelle deutlich verbessern können."
Richtig vom Pech verfolgt war in Phillip Island erneut Curtains Yamaha Deutschland-Teamkollege Christian Kellner. "Meine Rundenzeiten waren phasenweise die schnellsten im gesamten Feld. Und ich war auch vom 13. Startplatz klar auf dem Vormarsch", so der Oberbayer, "aber dann ist ein Pfennigteil im Getriebe gebrochen und ich musste leider aufgeben." Kellner hat damit leider auch nach dem zweiten WM-Rennen noch keine Punkte.
"Besonders ärgerlich an dem Defekt an Christians Maschine ist, dass wir diese Federn im Getriebe im Vorfeld der Rennen überaus penibel kontrollieren", so Yamaha Deutschand-Teamchef Terrell Thien, "und auch routinemässig vor jedem Rennen erneuern. Dennoch ist eine gebrochen. Was den zweiten Rang von Kevin angeht, muss ich sagen, dass ich am Ende doch sehr zufrieden bin. Natürlich hätten wir auch gewinnen können. Aber wir haben in der WM-Gesamtwertung einen grossen Schritt nach vorn gemacht und gezeigt, dass wir ernsthaft um den Titel mitreden wollen."