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Paris-Dakar 2001: Reifenprobleme und Strafzeit verhindern Spitzenplätze

Reifenprobleme haben dem BMW Motorrad Team Gauloises heute die ganz vorderen Plazierungen gekostet. Pechvogel des Tages: John Deacon. Über seinen 13. Platz bei dieser 4. Etappe konnte er sich nicht lange freuen. Eine Zeitstrafe von 30 Minuten machte das gute Abschneiden schnell wieder zunichte. Als Grund für die Strafe nannte die Rennleitung ein Vergehen beim Start vor zwei Tagen in Chateau Lastours. Im Laufe des Abends will Teammanager Norbert Schilcher diese, für das Team völlig unverständliche Entscheidung, mit der Rennleitung klären.
Die heutige 139 Kilometer lange Spezialstrecke von Nador nach Er Rachidia war kein Kinderspiel - viele Kurven und Steine gleich auf den ersten 50 Kilometer. Trotz eines Sturzes zu Beginn der 4. Etappe in Marokko kam BMW-Pilot Nani Roma als 6. ins Ziel. Auf den ersten drei Plätzen Richard Sainct, Carlo De Cavardo und Fabrizio Meoni (alle KTM). Romas Rückstand auf den führenden Sainct 1 Minute und 14 Sekunden. Für den BMW-Piloten kein Grund zum Klagen "Ich bin heute kein Risiko eingegangen. Ich habe mit einem größeren Rückstand auf Sainct gerechnet und bin froh, wenig Zeit verloren zu haben.", so Roma. "Die Pisten werden von Tag zu Tag schneller, ich mit Sicherheit auch."

Enttäuschung bei Jimmy Lewis: Ein Reifenproblem auf der Spezialstrecke, 20 Kilometer vor dem Ziel, verhinderte heute einen Spitzenplatz. "Nach dem Problem mit dem Moussegummi-Reifen konnte ich kilometerlang nur im zweiten Gang fahren. Mir war klar, dass mich das mindestens 5 Minuten Zeit kosten würde." Platz 10 für ihn ( 6:03). "Aber wir sind noch am Anfang der Rallye, noch ist nichts entschieden. In ein paar Tagen haben wir ganz andere Verhältnisse, sind in der Wüste. Dann wollen wir mal weitersehen."
Cyril Despres hatte ebenso wie sein Teamkollege Jimmy Lewis mit dem gleichen Reifenproblem zu kämpfen, er kam heute auf Platz 12 ( 7:58). Die 4 Boxer-Fahrer vom BMW Motorrad Team Gauloises im Gesamtklassement auf den Plätzen 3, 10, 12 und 123. Als bester BMW-Pilot auf Platz 3 Nani Roma, mit 3 Minuten und 27 Sekunden Rückstand auf Spitzenreiter Sainct, Platz 10 Jimmy Lewis ( 9:15), Platz 12 Cyril Despres ( 11:42) und aufgrund der Zeitstrafe nur Platz 123 John Deacon ( 1:13:39).
Einen gelungenen Auftakt in Afrika lieferte BMW-Amazone Andrea Mayer. Sie kam als 36. ins Ziel ( 17:50) und konnte damit wieder eine Reihe ihrer männlichen Konkurrenten hinter sich lassen. "Es war heute schon irgendwie verrückt, erst ein kalter Morgen, dann Sonne und eine steinige Strecke und zum Schluss Schnee in den Bergen." In der Gesamtwertung liegt sie jetzt auf Platz 30 mit einem Rückstand von 24 Minuten und 11 Sekunden auf den führenden Sainct. Die Damenwertung führt sie weiter an.
Morgen nähern sich die Fahrer den sandigen und wüstenartigen Gebieten in Marokko. Die 572 Kilometer lange Strecke führt von Er Rachidia nach Quarzazate. Gewertet werden 333 Kilometer.


Interview mit Jimmy Lewis

Wie ist das Rennen für dich heute gelaufen?
Jimmy Lewis: Es war nicht mein bester Tag. Ich hatte ein Problem mit den Moussegummi-Reifen, konnte deshalb die letzten Kilometer der Spezialstrecke nur noch langsam fahren. Aber ich bin froh, dass ich nur ein paar Minuten verloren habe. Unsere Mechaniker waren zum Glück schnell mit dem Assistance Car zur Stelle und konnten mir helfen.

Wann genau hast du das Reifenproblem bemerkt?
Jimmy Lewis: Das war 20 Kilometer vor dem Ziel, sehr ärgerlich. Die letzten Kilometer waren für unsere Boxer-Maschine eigentlich wie geschaffen, sehr, sehr schnell. Hätte ich dieses Reifenproblem nicht gehabt, wäre ich ganz vorn dabei gewesen.

Was sagst du mit Blick auf die kommenden Etappen?
Jimmy Lewis: Noch ist nichts entschieden. Die großen Herausforderungen kommen mit der Wüste. Da werden wir mal weitersehen.

Hinter den Kulissen:
Reifen & Moussegummi

Die Piloten des BMW Motorrad Team Gauloises fahren bei der Rallye Paris Dakar Reifen mit Moussegummi. Diese Reifen haben einen entscheidenden Vorteil gegenüber den herkömmlichen mit Luft gefüllten. Sie halten extremen Untergrund, wie Steine und scharfe Kanten, viel besser aus.
Der Schaumgummi wird in Form eines Schlauches in den Reifen moniert. Der Moussegummi simuliert den Luftdruck. Dringt ein Fremdkörper in den Reifen ein, behält die Füllung trotzdem ihre Struktur und ihre Funktion. Die Fahrer merken oft nicht einmal, wenn ein Akazienstachel ihren Reifen "ziert". Das Trauma jedes Autofahrers bei der Dakar, etliche Mal während des Rennens die Reifen wechseln zu müssen, ist bei den Motorradfahrern nahezu ausgeschlossen.
Moussegummi ist allerdings kein Wundermittel. "Ein Problem", erklärt
BMW-Motorsportchef Berthold Hauser, "ist hohe Geschwindigkeit. Fahren die Piloten sehr schnell, und sie können bis zu 200 km/h schnell sein, dann kann sich das Moussegummi im Hinterrad auf bis zu 150 °C erhitzen. Der Schaumstoff beginnt, allmählich zu verbrennen und es bleibt nur eine Haut im Reifen übrig." Zur Sicherheit werden darum die Räder nach jeder Etappe ausgewechselt. Der Versorgungstruck des BMW Motorrad Team Gauloises transportiert 170 fertig montierte Räder.


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Datum:04.01.2001
Quelle:BMW Motorrad Deutschland
ID:200

 

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