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Paris Dakar 2001: BMW-Pilot Nani Roma gewinnt 6. Etappe

Die Freude über seinen zweiten Etappensieg bei der 23 Dakar war ihm ins verstaubte Gesicht geschrieben. Nach 3 Stunden 13 Minuten und 39 Sekunden kam BMW-Fahrer Nani Roma als Erster ins Ziel. "Ich bin wirklich sehr glücklich. Die heutige Etappe von Quarzazate nach Goulimine war sehr gefährlich und schwierig, um so schöner für mich, hier gewonnen zu haben. Nach den vielen Staubfahnen und Steinen der vergangenen Tage freue ich mich, dass es jetzt aber endlich in die Wüste geht."
Zum Sieg über die 305 kilometerlange Spezialstrecke gratulierten zuerst Teamkollege Cyril Despres und BMW Motorrad Sportchef Berthold Hauser. "Das ganze Team freut sich mit Nani. Bis dato gibt es keine Probleme mit dem Fahrwerk und den Motoren bei den 4 R 900 RR. Alle Arbeiten waren bislang nur Wartungsarbeiten. Das stimmt uns für den weiteren Verlauf der Rallye zuversichtlich. Bis Dakar ist es noch weit und wir werden weiter angreifen, um ganz nach vorn zu kommen.", so Hauser.
Das BMW Motorrad Team Gauloises - insgesamt zufrieden mit dem heutigen Tag. Trotz eines Sturzes auf der Speciale kam BMW-Pilot Cyril Despres als 10. ins Ziel ( 10:27). "Auf der Strecke gab es viele parallele Pisten, ich habe die beste gesucht und da muss es passiert sein. Wahrscheinlich habe ich einen Stein übersehen. Zum Glück ist der Sturz für mich glimpflich ausgegangen, bei mir ist alles heil geblieben, das Motorrad hat nur ein paar Schrammen abbekommen. Der Boxer ist halt extrem stabil gebaut!" Den 13. Platz konnte sich Jimmy Lewis holen ( 16:19). Er ließ es heute vorsichtig angehen. Der Schock über den gestrigen Sturz sitzt tief, deshalb ging er auf der Spezialstrecke kein Risiko ein. "Das linke Handgelenk schmerzt immer noch sehr stark, vor allem bei den Sprüngen. Die vielen Steine und Löcher auf der Etappe haben viel Kraft gekostet. Ich bin froh, im Ziel zu sein, aber ganz klar, morgen bin ich wieder auf der Piste. Die Schwellungen werden sicherlich bald abklingen, ich will und werde mich wieder nach vorn kämpfen."
Kämpfen will auch John Deacon. Er kam heute als 14. ins Ziel ( 23:07). Sein Ziel bei der Rallye Paris - Dakar: "Ankommen, für mein Team fighten und vielleicht doch noch einen Etappensieg holen."
Voller Respekt waren heute viele Rallye-Teilnehmer für BMW-Amazone Andrea Mayer (siehe Interview des Tages). Nach dem gestrigen Motorschaden war sie erst gegen Mitternacht im Camp angekommen. Bis zum Morgengrauen brachte ihre Mechanikerin Uta Bayer die F 650 RR wieder in Schuss und nach einer kurzen Nacht startete Andrea Mayer dann wieder voll durch. "So ist die Rallye eben, manchmal kommt man nicht zum schlafen. Ich bin auf jeden Fall froh, dass es für mich weitergeht." Platz 50 heute für sie ( 1:12:59).
Im Gesamtklassement konnte sich Nani Roma um einen Platz verbessern. Er liegt jetzt hinter Richard Sainct und Kari Tiainen (beide KTM) auf Platz 3. Sein Rückstand auf Sainct: 5:37. Platz 10 für Cyril Despres ( 32:27), Platz 12 für Jimmy Lewis ( 38:26) und Platz 30 für John Deacon ( 2:03:21). Andrea Mayer ist durch die Zeitverzögerung beim gestrigen Motorschaden auf Platz 107 zurückgefallen ( 8:52:10). "Sie wird aber bei den kommenden Etappen auf jeden Fall noch zeigen, wie gut sie ist", so Teammanager Norbert Schilcher. "Sie wartet auf die Wüstenstrecken, die übermorgen losgehen."
Morgen ist es noch einmal steinig und löchrig auf der Piste. Die letzte Etappe in Marokko vor den langen Wüstenstrecken steht auf dem Programm. Nach den ersten 100 Kilometer wird die 7. Etappe auf den Ausläufern des Atlas immer schneller. Insgesamt müssen die Fahrer nach Smara 489 Kilometer zurücklegen, davon werden 420 Kilometer gewertet.


Interview mit Andrea Mayer

Du bist gestern erst gegen Mitternacht im Camp gewesen. Wie hast du dich heute Morgen gefühlt?
Andrea Mayer: Nach 3 Stunden Schlaf ehrlich gesagt überhaupt nicht gut. Da denkst du auch kurz mal ans aufhören. Aber als ich dann wieder auf meiner Maschine saß, war alles wieder in Ordnung. Da wollte ich nur noch fahren, fahren, fahren. Ich hab mir gesagt, vergiss die Placierung und schaff es bis Dakar, das allein ist
entscheidend.

Wie lief die heutige Etappe für dich?
Andrea Mayer: Es war nicht einfach. Ich bin vom vorletzten Platz aus gestartet. Die Strecke war ziemlich steinig und voller Löcher, nicht gerade mein Ding. Trotzdem konnte ich 30 bis 40 Leute überholen. Das hat mir dann wieder Auftrieb gegeben.

Jetzt geht es ja bald in die Wüste. Freust du dich auf die Etappen?
Andrea Mayer: Ich freu mich riesig auf die Wüstenstrecken. Das ist ein ganz anderes Fahren als in den letzten Tagen. Da kommt es auf Fahrtechnik und Navigation an, beides meine Spezialität. Also die Rallye fängt für mich erst in der Wüste richtig an.

Hinter den Kulissen:
Essen und Trinken

Der Tag fängt mit dem Frühstück an? Nicht für jeden Fahrer. Einigen ist es einfach zu zeitig, um schon etwas essen zu können. Cyril Despres etwa. "Mir wird meistens schlecht, wenn ich das Essen nur sehe." Oder Jimmy Lewis. "Ich trinke nur Wasser oder Cola." Aber die Zeit bis zum nächsten Biwak ist lang, 6 bis 8 Stunden, wenn man sich verfährt oder einen Motorschaden hat, noch länger. Andrea Mayer gibt sich darum Mühe, etwas zu essen, sei es auch 5 Uhr morgens. "Die Auswahl im Biwak ist groß. Müsli, Milch, Brot, Butter, Marmelade, Käse, Wurst, kleine Spiegeleier. Allerdings schlingen die meisten von uns das Frühstück hinunter. Jeder schläft eben so lange er kann. Mein Trost am Morgen ist mein Kaffee."
Während der Etappe ist es für die Motorradfahrer
unmöglich, etwas zu essen. Also heißt es durchhalten bis zum Ziel und - viel Trinken. Die Fahrer haben in ihrer Jacke ein Camelbak, einen eingenähten Sack mit Trinkschlauch. Der Behälter fasst 2 Liter, die meisten Fahrer füllen ihn mit Wasser, andere mixen Säfte mit hinein. Für den Fall der Fälle haben alle im Rallyetross Notverpflegung dabei.
Nach den Strapazen der Etappe erwartet die Fahrer am Abend ein Riesenbüffet im Biwak. Hier gibt es eine Suppe als Auftakt, gefolgt von einem Salat (meist mit Wurst und Käse) und einem Hauptgericht (Fisch, Fleisch, Auflauf, Lasagne, als Beilagen Nudeln, Reis). Zum Ausklang können die Fahrer Käse wählen oder ein süßes Dessert. Auch bei den Getränken müssen sie auf nichts verzichten: Es gibt neben Wasser, Cola und Fanta auch Wein und Bier

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Datum:06.01.2001
Quelle:BMW Motorrad Deutschland
ID:202

 

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