Schwarzer Tag für BMW Motorrad Team Gauloises - Aus für Nani Roma
20:15 Uhr Er hat alles gegeben und dann doch verloren: Für den 28-jährigen BMW-Piloten Nani Roma ist die 23. Rallye Paris - Dakar zu Ende. Bitter für den Spanier, der gute Chancen auf den Sieg hatte. Bei Kilometer 6 war der Traum aber heute vorbei. Bis dahin war alles perfekt gelaufen. Bereits nach den ersten Kilometern hatte er den vor ihm gestarteten Gesamtführenden Richard Sainct eingeholt. Doch dessen Staubfahne sollte ihm dann zum Verhängnis werden. "Ich war direkt hinter Richard Sainct, bin ungefähr 40 km/h gefahren. Auf der steinigen Strecke war es sehr staubig, irgendwann habe ich so gut wie nichts mehr gesehen, musste bremsen und bin dann vorn über das Motorrad geflogen. Unglücklicherweise ist die Maschine auf mein rechtes Bein gefallen und ich dachte sofort, der Unterschenkel ist gebrochen", so Roma nach dem Unfall. Untersuchungen im Krankenhaus von Atar ergaben später, dass Bein ist zwar nicht gebrochen, doch das Rennen ist für den sympathischen Spanier trotzdem vorbei. Das BMW Motorrad Team Gauloises war erst einmal geschockt über die Nachricht. "Ich habe am Checkpoint 3 von Nanis Sturz erfahren, es hat mich wie ein Keulenschlag getroffen. Für mich war klar, dass Nani am Ende ganz oben auf dem Treppchen steht ", meinte Teamkollege John Deacon, der gleich nach der Zieleinfahrt bei seinem verletzten Teamkollegen vorbeischaute (siehe auch Interview des Tages). Aber schließlich musste das Rennen weitergehen und das BMW-Team will sich noch nicht geschlagen geben "Die Rallye ist erst in Dakar zu Ende, jetzt wollen es die Fahrer erst recht allen zeigen", so BMW Motorrad Sportchef Berthold Hauser.
Zwar kamen heute die KTM-Fahrer mit der 435 Kilometer langen Spezialstrecke von El Ghallaouiya nach Atar am besten zurecht (1. Alfi Cox, 2. Jordi Arcarons und 3. Fabrizio Meoni), doch auch das KTM-Team musste eine bittere Pille schlucken. Spitzenreiter und Vorjahressieger Richard Sainct stürzte und blieb später mit einem Motorschaden liegen.
Bester BMW-Fahrer heute John Deacon. Er kam als 6. ins Ziel ( 15:54). "Es war nicht leicht bei dieser Hitze und dem vielen Sand. Alles in allem bin ich aber zufrieden." Zufrieden kann er tatsächlich sein, in der Gesamtwertung konnte Deacon sich von Platz 10 auf Platz 8 verbessern. Sein Rückstand auf den neuen Gesamtführenden Meoni 2 Stunden 41 Minuten und 20 Sekunden.
Schwer zu kämpfen hatten heute Jimmy Lewis und Cyril Despres. Erst fiel Jimmy Lewis bei der Fahrt über die Dünen unglücklich auf sein verletztes Handgelenk und blieb dann später vor dem CP 3 mit dem linken Zylinder an einem Stein hängen. Um angesichts tropfenden Öls jedes Risiko zu vermeiden, setzte er die Fahrt langsamer fort. Zum Schluss reichte es heute für Platz 12 ( 56:57). Damit konnte er im Gesamtklassement seinen 6. Platz verteidigen ( 1:59:37). Cyril Despres blieb mit einem Kupplungsschaden bei Kilometer 211 liegen und musste auf das Servicefahrzeug warten.
Teamgeist bewies heute einmal mehr BMW-Amazone Andrea Mayer. Kurz nach dem Start stoppte sie beim gestürzten Nani Roma und wartete bis der Rettungshelikopter kam. Erst dann setzte sie ihre Fahrt fort und konnte im Laufe des Rennens viele Plätze gut machen, am CP 1 noch 96. konnte sie sich bis zum CP 3 auf den 54. Platz vorkämpfen. Am Ende wurde sie 48., im Gesamtklassement ist sie jetzt 51. Morgen haben die Fahrer beim Ruhetag in Atar erst einmal Gelegenheit, die Ereignisse der vergangenen 10 Tage zu verarbeiten. Noch liegen insgesamt 4.963 Kilometer vor der Rallye-Karawane bis das Ziel Dakar erreicht ist.
15:50 Uhr: Zieleinlauf Die letzte Etappe vor dem Ruhetag ist traditionsgemäß ein schwieriges Teilstück. Diese Erfahrung musste leider auch Nani Roma machen. Nach nur 6 Kilometern auf der Spezialetappe stürzte der bisherige 3. der Gesamtwertung schwer. Mit dem Hubschrauber wurde er nach El Ghallaouiya zurückgebracht, und von dort per Flugzeug zur medizinischen Versorgung nach Atar geflogen. Dort bestätigte sich der Verdacht auf einen Beinbruch zum Glück nicht. Er hat sich aber das Knie schwer verdreht. Der Unfall passierte, weil er mit seiner Maschine in ein Loch fuhr. Beim Fall fiel seine R 900 RR unglücklich auf ihn. Der Unfall bedeutet auch das Aus für den mit großen Hoffnungen gestarteten Spanier. Das Rennen selbst war für das BMW Motorrad Team Gauloises insgesamt erfolgreich. John Deacon fuhr auf einen glänzenden 6. Rang - eine sehr gute Platzierung bei dem heutigen Streckenprofil, das den Fahrern mal wieder alles abverlangte. Sieger der 10. Etappe wurde Alfi Cox (KTM) vor Arcarons und Meoni (KTM). Mit dem heutigen dritten Platz verdrängt Meoni den bisherigen Spitzenreiter Sainct (KTM), der sein Bike bei Kilometer 335 mit Motorschaden erst einmal abstellen musste. Jimmy Lewis fuhr ein engagiertes und konstantes Rennen. Der Lohn dafür war der 12. Platz im Tagesklassement. Der Rückstand des Kaliforniers auf den Tagessieger betrug 56´56 Minuten. Ihre ganze Klasse bewies Andrea Mayer. Erst half sie Nani Roma nach dessen Sturz und wartete mit ihm auf den Helikopter, dann gab sie ihrer F 650 RR kräftig die Sporen. Nachdem sie den 1. Checkpoint noch als 96. passiert hatte fuhr sie immer weiter nach vorne. Am 3. Checkpoint fuhr sie schon auf Platz 54, und wird sich noch weiter nach vorne fahren. Pech hatte der Youngster: Cyril Despres lag nach dem 3. Checkpoint auf dem guten 22. Platz. Dann zwang ihn ein Defekt an der Kupplung zum Halt. Im Moment wird der Schaden behoben und er wird seine Fahrt dann fortsetzen. Den morgigen Ruhetag wird das BMW Motorrad Team Gauloises zur Erholung nutzen. Die Maschinen werden gewartet, und am Freitag heißt es dann wieder: Angriff auf die Spitzenpositionen !
15:00 Uhr: 4. Checkpoint. John Deacon fährt sich weiter nach vorne. Nach dem 4. Checkpoint liegt er auf Platz 6. Sein Rückstand zum führenden Cox (KTM) beträgt 11´16 Minuten. Das Feld trennen nun noch 42 Kilometer vom Ziel in Atar. Platz 2 und 3 belegen Arcarons (KTM) und Meoni (KTM). Die weitern Plätze belegen Tiainen und Esteve Pujol (KTM). Das BMW Motorrad Team Gauloises wird weiterhin vom Pech verfolgt: Cyril Despres ist aufgrund eines Defekts an der Kupplung bei Kilometer 219 liegengeblieben. Er wartet nun auf sein Assistenzfahrzeug. Jimmy Lewis hat dagegen den 4. Checkpoint passiert und ist momentan 12. ( 48´10). Andrea Mayer hat den 3. Checkpoint als 54. passiert. Sie fährt eine tolle Aufholjagd, nachdem sie bei Nani Roma geblieben war, bis der nach seinem Unfall versorgt wurde.
13:40 Uhr: 3. Checkpoint Die Fahrer haben mittlerweile den 3. Checkpoint passiert. Bester BMW-Pilot ist John Deacon. Auf seiner R 900 RR liegt er mit 6´15 Minuten Rückstand auf dem 9. Platz. Es führt Alfi Cox (KTM) vor Arcarons (KTM, 0´56), Meoni (KTM, 1´03) und Tiainen (KTM, 2´11). Jimmy Lewis fährt mit seiner Boxer im Moment auf dem 14. Platz ( 27´12). Team-Youngster Cyril Despres ist ebenfalls gut unterwegs: er liegt nach 208 Kilometern der Spezialwertung auf Platz 22 ( 42´13). Andrea Mayer hat mit ihrer F 650 RR den vorletzten Checkpoint noch nicht passiert. Nani Roma wird nach seinem Beinbruch momentan im Etappenzielort Atar medizinisch untersucht.
12.45: Momentan scheint es beim französischen Veranstalter T.S.O. Probleme mit den Checkpointwertungen zu geben. Aus diesem Grund liegen zur Zeit keine Platzierungen und Zeiten der Fahrer des BMW Motorrad Team Gauloises oder anderer Teams vor.
10:45 Uhr Nani Roma vom BMW Motorrad Team Gauloises ist nach 6 Kilometern der Spezialwertung gestürzt. Dabei hat er sich einen Beinbruch zugezogen. Er wird mit dem Helicopter nach El Ghallaouiya zurückgebracht, und von dort zum Etappenziel in Atar geflogen.