Paris-Dakar 2001: Assistenzfahrzeug von Pohl/Bachhuber nach 2 Nächten in der Wüste wieder beim Team
Nach einer weiteren ungewissen Nacht Erleichterung beim BMW Motorrad Team Gauloises: Das T 2-Assistenzfahrzeug mit Helmut Pohl und Walter Bachhuber ist wieder da. Um 14.00 Uhr schloss BMW Motorrad Sportchef Berthold Hauser die beiden Männer in Nema wieder in die Arme. "Wir freuen uns auf die Brotzeit und eine Dusche", waren die ersten Worte von Walter Bachhuber. Bis gestern 16 Uhr saßen sie in der Wüste fest, eine Nacht bei Temperaturen um 4 Grad lag bereits hinter ihnen und das KAMAZ-Assistenzfahrzeug war noch immer nicht in Sicht. Walter Bachhuber hatte bereits mit der provisorischen Zusammensetzung der kaputten Kardanwelle begonnen, da nahte die seit Stunden erhoffte Hilfe mit Ersatzteilen, Lebensmitteln und 2 Schlafsäcken. Innerhalb von 15 Minuten war die Kardanwelle ausgewechselt und die Männer konnten sich auf den langen Weg nach Nema machen. "Und da entdeckten wir, man mag es kaum glauben, in Richtung Kiffa die schönste Landschaft, die wir je in Afrika gesehen haben. Als ob uns jemand für die Schinderei und die kalte Nacht entschädigen wollte", so Walter Bachhuber (siehe Interview des Tages). Für beide ist das Rennen in der T 2-Autowertung jetzt zwar zu Ende, die Rallye aber noch lange nicht. Morgen werden Helmut Pohl und Walter Bachhuber wieder auf der Piste sein.
Die BMW-Motorradfahrer waren am Morgen nach dem gestrigen 2. Platz von John Deacon hochmotiviert an den Start gegangen. Doch vordere Plazierungen waren heute nicht drin. Nach 120 Kilometer verlor John Deacon bei der Fahrt durch die Dünen seine Sitzbank. "Ich bin die ganze Zeit stehend gefahren, da muss sie sich irgendwie gelöst haben. Schließlich habe ich die Sitzbank dann im Kamelgras gefunden, die Suche hat mich leider wertvolle Minuten gekostet. Ich war eigentlich sehr gut im Rennen, das Motorrad lief hervorragend. Das sieht man auch an den Zeiten zwischen CP 2 und Ziel, da war ich genauso schnell unterwegs wie der Etappensieger", so der Brite. Ins Ziel kam er schließlich als 8., mit einem Rückstand von 50 Minuten und 20 Sekunden auf den Tagessieger Kari Tiainen (KTM). Pech hatte auch Jimmy Lewis. Er hatte mit einer gebrochenen Ölleitung zu kämpfen. Nach einem Sturz gerade 100 Kilometer nach dem Start bemerkte er den Ölgeruch und stoppte. Aus Sicherheitsgründen fuhren er und sein Teamkollege Cyril Despres die Strecke dann gemeinsam. Jimmy Lewis wurde heute 11. (+ 1:10:56) und Cyril Despres 10. (+ 1:09:09). In der Gesamtwertung ändert sich damit für die 3 Boxer-Fahrer kaum etwas: 6. Jimmy Lewis (+ 3:41:23), 7. John Deacon (+ 3:44:08) und 15. Cyril Despres (+ 11:51:43). BMW-Amazone Andrea Mayer bewältigte die letzte harte Wüstenetappe in Mauretanien als 30. (+ 2:39:01). In der Gesamtwertung liegt sie jetzt auf Platz 32 (+ 26:44:18). Morgen verlässt der Rallyetross Mauretanien und es geht nach Mali. Die Strecke von Nema nach Bamako ist insgesamt 776 Kilometer lang, davon werden 214 gewertet. Die Fahrer werden viele Dörfer passieren und meist auf sandigen und steinigen Pisten unterwegs sein.