Nach einem Jahr Pause kam die Supermoto Weltmeisterschaft 2005 zurück nach Melk. Auf einem Hügel über der Stadt Melk präsentierte sich den Fahrern eine sehr schnelle, ca. 1.260 m lange Strecke, die mit zwei Offroad Teilen aufwartete.
Für KTM lief es bereits samstags optimal, da sich die KTM Werksfahrer die ersten Plätze im Zeittraining sicherten und somit beste Voraussetzungen für den Sonntag schufen.
Bernd Hiemer konnte sich am Rennmorgen, mit über zwei Zehntel Vorsprung gegenüber seinem Teamkollegen Thierry van den Bosch, die Super Pole und damit die Pole Position für die Rennen holen. "Ich war schon links und rechts neben dem ersten Platz auf dem Podium. Jetzt soll es mal für die Mitte reichen." gab Bernd zu.
S2
Boris Chambon, der am Samstag seinen 30. Geburtstag feierte und sich gleichzeitig mit der schnellsten Zeit im Zeittraining beschenkte konnte sich auch im ersten Lauf der hubraumbeschränkten Klasse S2 in Szene setzen. Nachdem sein Landsmann Frederic Bolley auf den ersten Runden führte, konnte Chambon zügig die Führung übernehmen, die ihm dann aber vom mittlerweile Zweiten, Adrien Chareyre, eine Runde vor Schluß wieder abgenommen wurde. Chambon wollte sich und seinem Arbeitgeber KTM jedoch die Schmach ersparen, im Heimgrandprix zu verlieren, ging auf der Bremse an Chareyre vorbei und freute sich mit den jubelnden Fans über seinen ersten Sieg.
Der zweite Lauf sollte dann nicht ganz so einfach für Chambon werden. Nachdem er relativ schlecht vom Start weg kam, musste er sich am Schluß Bolley geschlagen geben. Dieser konnte nach einer kurzen Führung Chareyre’s an die Spitze fahren und sich absetzten. Dahinter entbrannte zwischen Chareyre und Chambon ein heftiger Zweikampf, aus dem Chambon am Schluß als Sieger hervorging.
Der amtierende Weltmeister Jerome Giraudo sicherte sich nach einem Ausfall in Race eins die vierte Position.
S1
Quasi mit Ansage konnte sich Bernd Hiemer über seinen ersten Grand Prix Sieg freuen. „Ich stand schon links und rechts neben dem ersten Platz, ich denke die Zeit um in der Mitte zu stehen ist gekommen“, gab Hiemer nach dem Gewinnen der Pole Position zu.
Bis auf eine halbe Runde kurz vor dem Schluß konnte Hiemer das Feld anführen. Gerald Delepine, der zuerst Thierry van den Bosch niederrang, heftete sich an den Allgäuer und bedrängte diesen fortlaufend. Delepines Teamkollege Ivan Lazzarini konnte ebenfalls an VDB vorbeigehen und sich den dritten Platz sichern. Der WM-Führende VDB stürzte und kam nur als 16. Ins Ziel.
Das zweite Rennen wurde zu Anfang von VDB angeführt doch schon zwei Runden nach dem Start konnte Hiemer am Teamkollegen vorbeigehen und seinen zweiten Sieg nach Hause fahren. „Ich habe gelernt konzentriert vorne weg zu fahren und mich nicht unter Druck setzen zu lassen“, gab Hiemer nach dem Rennen zu. Vier Runden vor Schluß überschlugen sich die Ereignisse: Delepine wollte an VDB vorbeigehen, doch beim Überholvorgang schmierte sein Hinterrad ab und knallte gegen VDB, der einen Sturz nicht verhindern konnte und sich dabei das Bein brach. Als Nutznieser dieses Crashs gingen Max Manzo und Christian Iddon hervor, die die Plätze zwei und drei erbten.
Als Tabellenführer reist Bernd Hiemer nun nach Irland, Thierry van den Bosch belegt Rang drei hinter Gerald Delepine.