Triumph - Motorräder sind bekannt für ihren eigenen Charakter und einen unverwechselbaren Auftritt,
die sie aus der Masse Motorräder deutlich hervorheben. Kurzum, sie sind nicht wie andere Bikes; sie sehen anders aus, fahren sich anders, sind einfach eigenständig.
Dass dies kein Zufall, sondern Strategie ist, wurde in den letzten beiden Jahren immer offensichtlicher
angesichts einer Atem beraubenden Rocket III, einer kultigen Speed Triple und der imponierenden Sprint ST. Diese belegen das Bestreben von Triumph, individuelle Motorräder nach eigenen
Vorstellungen zu bauen. Das macht sich zusehends bezahlt in Bezug auf weltweiten Absatz, Wahrnehmung in der Presse und Identifikation mit der Marke.
Das ist auch der Grund, weshalb Triumph vom Anbeginn der ersten Planungsphase für die revolutionäre Daytona 675 gerade diesen Unterschied zur Entwicklungsleitlinie machte. Letztlich ist das ganze Projekt durch ein einziges Wort gekennzeichnet: „Unvergleichlich”.
Als erster Dreizylinder in der Mittelklasse besetzt die Daytona 675 einen besonderen Platz in der heiß
umkämpften Sportmotorrad-Welt. Sicherlich wird sie sich mit Myriaden anderer Sportmotorräder vergleichen lassen müssen. Doch in erster Linie verkörpert sie das, was ein echtes Triumph - Sportmotorrad ausmacht: Eigenständig im Aussehen und, noch wichtiger, vom Fahrgefühl her. Sie hat
die supersportliche Mittelklasse auf einen Schlag neu definiert, indem sie jede Menge Leistung und Drehmoment in einem schmalen, zierlichen Paket vereinigt. Wobei der Stammbaum der Daytona bedeutende Vorgänger aufzuweisen hat. Vor allem die legendäre T595 Daytona, die im Jahre 1997 das Comeback der Marke Triumph im Sportsegment einläutete. Wer genau hinschaut, findet in der aktuellen 675er Daytona einige ihrer Stilelemente wieder. Und natürlich den einmaligen Sound und das Fahrgefühl des Dreizylinders als essentieller Wesenszug unserer Urban Sport - Modellpalette. Viel Lob heimste schon die Vierzylinder - Daytona 650 für ihr agiles Handling und die guten Allroundqualitäten ein. Doch den Triumph - Entwicklern genügte es einfach nicht, hier ein paar PS heraus zu kitzeln und dort wenige hundert Gramm Gewicht einzusparen - wie es viele andere Hersteller Jahr für Jahr praktizieren. Sie wollten nicht nur das aufregendste und potenteste
Sportmotorrad entwickeln, das je die Hinckley - Hallen verlassen hat, sondern ein Modell, dass sich den
Titel „ attraktivstes Sportmotorrad auf dem Markt“ verdient.
Besitzerstolz spielte bei Entwicklung der 675 Daytona eine Schlüsselrolle. Triumph - Motorräder generieren Loyalität und Markentreue durch ihren unverwechselbaren Charakter, während die meisten anderen Sportmotorräder von ihren Besitzern als austauschbar betrachtet und dementsprechend
behandelt werden. Im Gegensatz dazu hat Triumph die Daytona 675 zu einem aufregenden Motorrad gemacht, bei dem man nie müde wird, es anzuschauen, es zu hegen, doch mehr als alles andere: es
zu fahren.
Als Nischenhersteller im globalen Wettbewerb kann Triumph im Hinckley - Werk nur eine vergleichsweise geringe Stückzahl der Daytona 675 produzieren. Das dürfte dem Eigentümer eine
gewisse Aufmerksamkeit sichern und den Besitzerstolz zusätzlich fördern. Ungeachtet der Auslegung
als Premiumprodukt mit hochwertigen Komponenten, außerordentlicher Detailliebe und bester
Verarbeitungsqualität wurde der Endverbraucherpreis der Daytona 675 bewusst erschwinglich gehalten.
Am Anfang sämtlicher Projekte steht eine generelle Machbarkeitsstudie, die im Falle Daytona 675 Ende
2001 durchgeführt wurde. Im März 2002 waren die Voruntersuchungen beendet, Eingangsfragen geklärt und die Entscheidung gefällt, eine Dreizylinder - Daytona von Grund auf neu zu entwickeln.
Keine Komponenten anderer Modelle sollten übernommen werden. Mit dem sprichwörtlichen weißen Blatt Papier starteten die Ingenieure die Entwicklungsphase.
Parallel zu den Arbeiten der Motorenentwickler am Dreizylinder - Herz entwickelten die
Fahrwerksspezialisten ein Modul mit komplett austausch- und einstellbaren Bauteilen. Damit war die Testmannschaft in der Lage, unterschiedliche Fahrerpositionen ausprobieren und die
Fahrwerksgeometrie verändern zu können, um letzten Endes die perfekte Kombination aus Lenkpräzision, Fahrgefühl, Agilität und Kurvenqualitäten heraus zu arbeiten.
Nachdem die Basis gelegt war und die Motoren- und Fahrwerksteams das Feintuning fortführten, wurde es Zeit, für das Motorrad einen einzigartigen Look zu entwickeln. Bei früheren Modellen arbeitete Triumph mit einer Reihe externer Spezialisten, doch für die Daytona 675 fand sich ein
geeigneter Projektleiter im Triumph - eigenen Entwicklungsteam – als einer der erfahrensten Ingenieure
seine eigene Vision eines Dreizylinder - Sportmotorrads darlegte, war genau der richtige Mann gefunden. Ursprünglich als Naked Bike konzipiert, wurde sehr bald offensichtlich, dass dieses
minimalistisch - aggressive, schmalhüftige Design genau dem Abbild eines reinrassigen Triumph -
Sportmotorrads entspricht. Mit Einschlagen dieser neuen Zielrichtung übernahm Triumphs frisch
gebackener Projektleiter die Koordination mit einem externen Modellbauer zur Festlegung des
endgültigen Designs.
Diese In - Haus - Lösung unterstreicht nicht nur die zunehmende Kompetenz des Unternehmens Triumph, das sämtliche Aspekte des Motorradbaus vom Styling über die Entwicklung bis zum Produktionsprozess mit einem erstklassigen Team bewältigt, sondern beschert dem Projekt selbst zwei große Vorzüge:
Zum einen beschleunigt sich die Entwicklung durch die enge Zusammenarbeit des Triumph -
Projektleiters mit dem externen Modellbauer. Zum anderen können durch die umfassende Kenntnis
Triumph - interner Entwicklungs - und Herstellungsabläufe das Styling und externe Ingenieurslösungen bereits in der Konzeptphase besser integriert werden. Das macht den gesamten Entwicklungsprozess von der Konzeptfindung bis hin zum fertigen Motorrad deutlich reibungsärmer und damit effizienter.
Im Gegensatz zu früheren Modellen arbeitete Triumph mit weniger Prototypen - Komponenten.
Stattdessen wurde mit produktionsfertigen Werkzeugen gearbeitet, so dass der erste Motor seine Visitenkarte schon im Mai 2003 auf dem Triumph - Leistungsprüfstand abgeben konnte. Viele Monate
intensiver Entwicklung mit zahllosen Testläufen folgten, um den Motor zu optimieren:
Kraftstoffeinspritzung, Mapping, Nockenwellentiming und vieles mehr wurde unendlich oft variiert, bis
die Leistungsabgabe die gewünschten Eigenschaften aufwies. Achtzehn Monate nach dem ersten
Prüfstandslauf wurden im Herbst 2004 Motor, Fahrwerk und das Styling zu einem kompletten Prototypen zusammen geführt, der als fast seriengefertigtes Motorrad zum ersten Roll-out der
Triumph - Testfahrer bereit stand. Mit einem umfangreichen Testprogramm wurde dem Bike der letzte Feinschliff bis zum Serienanlauf im Januar 2006 verliehen.