Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee hat am 02. Februar 2007 in Berlin das Konzept zur Reduzierung von Verkehrslärm vorgestellt. Die Mittel für Lärmsanierungsmaßnahmen wurden 2006 und 2007 deutlich aufgestockt. Von 75 Millionen Euro im Jahr 2005 auf jetzt 150 Millionen Euro pro Jahr. Im Fokus der Maßnahmen des Bundesverkehrsministeriums steht die Reduzierung der Lärmwerte, die durch Güterwaggons produziert werden. Tiefensee stellt in Berlin neue Bremssohlen vor, die aus ratternden Güterzügen Flüstergüterwaggons machen. "Es werden immer mehr Güter auf der Schiene transportiert. Und das ist auch gut so. Je mehr Güter auf der Schiene transportiert werden, desto besser ist das für die Umwelt. Wir wollen lärmarme Bremssysteme für Güterwagen auf der Schiene fördern", so der Minister.
Die Laufgeräusche umgerüsteter Güterwagen könnten damit dauerhaft um bis zu 10 dB reduziert werden. Bei vollständiger Umrüstung des Güterwagenbestandes ließe sich etwa eine Halbierung des Lärms der Güterzüge erzielen. "Wir werden entschlossen vorgehen und diese Chance nutzen, hier eine Lärmreduktion zu erzielen. Güterwagen sollen mit dieser Bremstechnik ausgerüstet werden. Ich werde mich nachdrücklich für eine Lösung der finanziellen und beihilferechtlichen Fragen einsetzen."
Tiefensee kündigte zudem Gespräche mit der Deutschen Bahn AG an, um auf ein Trassenpreissystem hinzuwirken, das Lärm bei der Preisgestaltung für Güterzüge berücksichtigt. "Mit höheren Trassenpreisen für laute Fahrzeuge könnte ein wirtschaftlicher Anreiz zur schnelleren Umrüstung alter Güterwagen mit lärmarmen Bremssohlen geschaffen werden", so Tiefensee.
Der Minister wird sich darüber hinaus bei der Europäischen Kommission einsetzen, dass auch auf europäischer Ebene Anstrengungen für eine möglichst schnelle Umrüstung aller in Europa verkehrender Güterwagen unternommen werden.
Mobilität brauche die Akzeptanz der Bürgerinnen und Bürger. "Die Diskussionen der letzten Monate zum Lärm des Schienengüterverkehrs im Rheintal haben es deutlich gemacht: Auch diese umweltfreundliche Schiene stößt auf Vorbehalte in der Bevölkerung, wenn der zusätzliche Güterverkehr zu mehr Lärmbelästigung führt. Die Sorgen der Anwohner müssen wir ernst nehmen", sagte Tiefensee. Eine Chance für eine deutliche, kosteneffektive, flächendeckende und vor allem zur sensiblen Nachtzeit wirksame Senkung des Güterzuglärms biete die Umrüstung des Güterwagenbestandes auf diese lärmarmen Bremssohlen.