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ADAC-Staubilanz 2000

Der erste Reisesommer des neuen Jahrtausends brachte einen neuen Staurekord. Von Ende Juni bis Anfang September registrierte der ADAC an den Wochenenden nicht weniger als 617 Staus mit zehn Kilometer Länge und mehr. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres zählten die Verkehrsexperten noch 462 Staus, vor fünf Jahren (in den Ferienmonaten 1995) stauten sich die Fahrzeugkolonnen 222-mal. Etwa jeder sechste der diesjährigen Staus bildete sich aufgrund von Baustellen und hohem Verkehrsaufkommen. Insgesamt summierten sich in den Sommermonaten 2000 die ungewollten Zwangspausen zu einer Strecke von rund 10 000 Kilometern.

Von den 617 Staus, die Polizei und ADAC-Stauhelfer auf Deutschlands Hauptreiserouten meldeten, waren 470 Stau-Strecken zwischen zehn und 19 Kilometer lang, 147 waren 20 Kilometer und länger. 291 aller Staus entfielen auf einen Freitag, 173 Fahrtunterbrechungen gab es an den Samstagen und 153-mal steckten Autoreisende an einem Sonntag in einer Stop-and-go-Kolonne. Gegenüber dem Sommer 1999 steigerte sich die Zahl der Freitag-Staus um etwa 23 Prozent und die der Samstag-Staus um etwa 35 Prozent. An Sonntagen hat die Zahl der unfreiwilligen Stopps um 56 Prozent zugenommen.

Die meisten Staus auf den Ferienautobahnen wurden von der A 1 Köln - Bremen - Hamburg - Lübeck gemeldet. Auf dieser Route gab es 67 Staus zwischen zehn und 19 Kilometer und 14 Staus mit einer Länge von 20 Kilometern und mehr. Es folgten die A 7 Kempten - Würzburg - Hannover - Hamburg - Flensburg (53/26), die A 3
Passau - Nürnberg - Frankfurt - Oberhausen (56/20), die A 9 München - Nürnberg - Berlin (41/24), die A 8 Salzburg - München - Stuttgart - Karlsruhe (34/19) und die A 99, Umfahrung München (25/8).

Stark zu schaffen machten den Autofahrern die vielen Baustellen. Am häufigsten bremsten Baustellen den Urlaubsverkehr auf der A 1 zwischen Osnabrück und Bremen, auf der A 3 zwischen Frankfurt und Würzburg und hier vor allem zwischen den Anschlussstellen Seligenstädter Dreieck und Marktheidenfeld, auf der A 9 im Abschnitt Nürnberg - Halle und auf der A 61 zwischen Koblenz und Mönchengladbach. An den Freitag-Autoschlangen waren wesentlich Pendler und Wochenend-Heimfahrer beteiligt. Typische Freitags-Strecken auch während der Ferien: A 45 Hagen - Gießen, A 61 Mönchengladbach - Koblenz, A 81 Stuttgart - Singen, A 6 Mannheim - Heilbronn, A 9 München - Nürnberg - Berlin, A 3 Passau - Nürnberg - Frankfurt - Oberhausen und A 1 Köln - Bremen - Lübeck.

Von den zwölf vom ADAC untersuchten Wochenenden war am 28. bis 30. Juli die Verkehrsbelastung auf den Urlaubsstrecken am größten. Überdurchschnittlich hoch war das Verkehrsaufkommen auch den Wochenenden 14. bis 16. Juli, 21. bis 23. Juli sowie an den beiden ersten August-Wochenenden 4. bis 6. August und 11. bis 13. August.

Neunmal standen Autofahrer an den Reisewochenenden auf den deutschen Autobahnen in einem Stau von 50 Kilometern und mehr. Den längsten Super-Stau (80 Kilometer) gab es am Sonntag, 25. Juni auf der A 1 Bremen - Münster zwischen Wildeshausen und dem Kreuz Lotte-Osnabrück. Nach der ADAC-Staubilanz bildeten sich auf folgenden Fernstrecken Staus von 50 Kilometern und darüber:


Sonntag, 25. Juni, A 1 Bremen - Münster (80 Kilometer),

Samstag, 15. Juli, A 3 Würzburg - Nürnberg (70 Kilometer),

Samstag, 15. Juli, A 1 Münster - Bremen (70 Kilometer),

Freitag, 28. Juli, A 1 Bremen - Hamburg (65 Kilometer),

Samstag, 5. August, A 8 Salzburg - München (65 Kilometer),

Freitag, 7. Juli, A 2 Hannover - Magdeburg (60 Kilometer),

Sonntag, 25. Juni, A 3 Nürnberg - Frankfurt (50 Kilometer),

Samstag, 22. Juli, A 1 Dortmund - Bremen (50 Kilometer),

Freitag, 28. Juli, A 7 Ulm - Würzburg (50 Kilometer).

Für Autourlauber auf der Fahrt ins Ausland waren in diesem Sommer die Stau-Fahrten an der Grenze meist nicht zu Ende. Laut ADAC-Staubilanz gab es oft schon beim Verlassen Deutschlands die ersten Fahrtunterbrechungen.

Deutsche Grenzen: Besonders an den Übergängen nach Polen und Tschechien mussten Wartezeiten prinzipiell schon eingeplant werden. Geduld brauchten vor allem Polen-Reisende, die die Übergänge Frankfurt/Oder (Autobahn), Frankfurt/Oder (Straße) oder Küstrin-Kietz wählten. Hier gab es fast an jedem Wochenende ein bis zwei Stunden Wartezeit. An der Grenzstelle Frankfurt/Autobahn zog sich der Aufenthalt teilweise bis zu fünf Stunden hin. Tschechien-Reisende hatten vornehmlich an den Übergängen Schirnding, Waldsassen, Furth im Wald, Bayerisch Eisenstein sowie Zinnwald Geduldsproben zu bestehen. Allerdings dauerte der Grenzaufenthalt dort fast nie länger als eine Stunde.

Grenzen im Ausland: Auch an den anderen europäischen Grenzen registrierte der ADAC regelmäßig Staus. So zwischen Österreich und Ungarn an den Übergängen Nickelsdorf, Klingenbach und Heiligenkreuz. Wartezeiten gab es bei der Ein- und Ausreise nach Slowenien am Karawankentunnel sowie am Übergang Spielfeld-Autobahn. Staus entstanden regelmäßig an der Grenzstelle Chiasso (von der Schweiz nach Italien).

Österreich: Vom Regen in die Traufe kamen Autofahrer auf der Tauernautobahn A 10. Dort bildeten sich vor dem Tauerntunnel wegen der Blockabfertigungen regelmäßig dicke Warteschlangen. Die längste war dort 27 Kilometer lang. Staus bildeten sich auch vor dem Katschberg-Tunnel in Richtung Salzburg.

Schweiz: Auf der Gotthard-Route gab es ebenfalls die gewohnten Sommer-Staus zwischen einem und sieben Kilometern Länge. Im Vergleich zum Vorjahr gingen die Staus vor dem Tunnel jedoch zurück, da viele Autoreisende auf die San Bernardino-Strecke Chur - Bellinzona ausgewichen waren.

Italien: Auch auf der Urlaubsfahrt über den Brenner nach Italien war Warten angesagt. Vor der österreichischen Mautstelle Schönberg staute es sich ebenso wie vor der italienischen Mautstation Sterzing. Darüber hinaus stand der Verkehr auf der gesamten italienischen Brennerautobahn vom Brenner bis Modena immer wieder still.

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Datum:13.09.2000
Quelle:ADAC
ID:77

 

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