Bodewig: Öko-Steuer bleibt aber Kleinunternehmen muss geholfen werden Bundesregierung sichert Mobilität in Baden-Württemberg
Die Bundesregierung sichert mit einem integrierten Verkehrskonzept und hohen Investitionen die für die Wirtschaftsentwicklung wichtige Mobilität in Deutschland. Nach Baden-Württemberg fließen dabei überdurchschnittlich viele Mittel. Dies hat der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen, Kurt Bodewig, heute im Rahmen des II. Verkehrsforum der IHK Nordschwarzwald in Pforzheim herausgestellt. Bodewig hob hervor, dass die Bundesregierung eine effiziente und nachhaltige Verkehrspolitik mit einem integrierenden Verkehrskonzept verfolgt. Dabei würden alle Verkehrsträger in den Blick genommen und es ihnen ermöglicht, ihre jeweils spezifischen Vorteile zur Geltung zu bringen. Angesichts der zu bewältigenden Mobilitätsbedürfnisse setze die Bundesregierung im Rahmen ihres Investitionsprogramms und des Anti-Stau auf gezielte Entwicklung der Verkehrsinfrastruktur. Damit würde ein wichtiger Schritt zur Beseitigung von Verkehrsengpässen und Staus getan. Darüber hinaus verfolgt die Bundesregierung das Ziel, mit einer massiven Unterstützung der Bahn durch das "Zukunftspaket Schiene" die Gütertransporte per Schiene bis 2015 zu verdoppeln. Mit Hinblick auf Baden-Württemberg wies Bodewig den Vorwurf zurück, das Land würde bei den Verkehrsinvestitionen des Bundes benachteiligt. Das Gegenteil sei der Fall. 3 Mrd. DM flössen im Rahmen des Investitionsprogramms und hinzu kämen 2001 weitere 125,2 Mio. DM zur finanziellen Verstärkung von Bundesfernstraßenprojekten. "Baden-Württemberg wird beim Anti-Stau Programm, bei dem es mit 750 Mio. DM nach Nordrhein-Westfalen die meisten Mittel erhält und bei Berücksichtigung der in der Vergangenheit bereits geflossenen Mittel sogar gegenüber anderen Bundesländern bevorzugt", so der Staatssekretär. Bei der privaten Vorfinanzierung von Straßenbauprojekten sei das Land bisher zu Lasten anderer Bundesländer besonders bedacht worden. Leider sei die Landesregierung bei der gezielten Investitionspolitik des Bundes bisher nicht besonders hilfreich gewesen, veranschaulichte Kurt Bodewig. Trotz der weit überzähligen Maßnahmen im alten, unterfinanzierten Verkehrswegeplan habe die Landesregierung bei der Anmeldung für die neue Fassung keine Prioritäten für die wichtigsten Projekte im Land gesetzt. Vielmehr habe sie mehr Maßnahmen denn je angemeldet. Außerdem habe das Land durch Spatenstiche zahlreiche Baumaßnahmen begonnen, im Wissen, dass deren Fertigstellung nicht finanzierbar sei. Die Landesregierung trage somit die Verantwortung für die vielen Baustillstände im Land. Besorgt zeigte sich der Staatssekretär darüber, dass die Landesregierung die notwendigen Investitionen in den Erhalt bestehender Strassen zurückfahre. So habe das Land 1998 20 Mio. DM zu wenig in den Bestand gesteckt, 1999 seien von den vorgesehenen 182 Mio. nur noch 112 Mio. DM durch die Stuttgarter Regierung für die Erhaltung investiert worden, so Bodewig weiter Im Weiteren ging Bodewig auf den am 5. September 2000 vorgelegten Bericht der Kommission "Verkehrsinfrastrukturfinanzierung" ein. Er halte es für opportun, die Möglichkeiten der Privatfinanzierung und der Beteiligung Dritter an der Finanzierung der Verkehrswege zu erweitern und auszuschöpfen. Ebenso sei der stärkeren Hinwendung zum Verursacherprinzip der Wegekosten zuzustimmen. Deshalb werden die Bundesregierung auch ab 2003 eine streckenbezogenen Lkw-Gebühr einführen. In diesem Kontext bekräftigte er, dass die Bundesregierung die Einführung einer Pkw-Maut ablehnt. Zu der aktuellen Diskussion über die hohen Treibstoffkosten unterstrich der Staatssekretär die Position an der Öko-Steuer festzuhalten. An den Preissteifgerungen der letzten Monate habe sie den geringsten Anteil. Maxime der Bundesregierung sei eine berechenbare Steuerpolitik und damit eine verlässliche Grundlage für die Kalkulation von Kostenbelastungen. Hintergrund der aktuellen Diskussion sei kein Preis-, sondern ein Wettbewerbsproblem. Deshalb würde die Bundesregierung ihre Bemühungen in Brüssel fortsetzen für fairen Wettbewerb zu sorgen und einen Dumping-Wettlauf um niedrigste Steuern zu verhindern. Für kleine und mittlere Unternehmen des Transportgewerbes müssten Überbrückungshilfen und zinsgünstige Darlehen ernsthaft erwogen werden, erläuterte Kurt Bodewig abschließend.