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Kinderunfälle -

Verkehrsexperte: Auf Rüpel ruhig abfahren
Stuttgart (ACE) - Der ACE Auto Club Europa sieht in einer Strategie der Deeskalation den besten Weg, Streithähne hinterm Lenkrad zu zähmen.

Der ACE Auto Club Europa sieht in einer Strategie der Deeskalation den besten Weg, Streithähne hinterm Lenkrad zu zähmen. Wer sich von Verkehrsrowdies bedrängt fühlt, muss zunächst lernen, sich selbst im Zaum zu halten, meint der Club. "Falsch ist es, die Offensive eines Rüpels mit Verteidigung oder gar einem Gegenangriff zu beantworten", sagte der Münchener Verkehrspsychologe Heiner Erke am Sonntag in Stuttgart. In einem Gespräch mit dem ACE warnte der Verkehrsfachmann davor, die Bestrafung von Rowdies vorwegzunehmen, etwa durch Ausbremsen. Gleichwohl dürfe man eigene berechtigte Interessen, beispielsweise an der Beendigung eines Überholvorgangs, deutlich machen. "Dazu setzt man kurz den Blinker und zeigt so, dass man bei nächster Gelegenheit die Spur wechseln wird. Wir müssen auch eigene Fehler einsehen, beispielsweise wenn wir links fahren, obwohl rechts frei ist."

Kritisch äußerte sich Erke zur jüngsten Diskussion über strengere Verkehrsstrafen. Mit Hinweis auf den in dieser Woche beginnenden Deutschen Verkehrsgerichtstag in Goslar sagte der Verkehrspsychologe: "Zunächst muss der vorhandene Strafrahmen besser vermittelt und ausgeschöpft werden." Außerdem sei eine konsequente Überwachung nötig. Den Katalog der Ordnungswidrigkeiten, Straftatbestände, Bußgelder und Punkte nannte Erke "zu lang und zu kompliziert."

Der Verkehrsforscher bescheinigte dem Land auch eine ungenügende Note beim Schutz von Kindern im Straßenverkehr: "Deutschland steht mit 337 verunglückten Kindern je 100. 000 Einwohnern unter 15 Jahren weltweit am schlechtesten da." Zu dem vom Bundesverkehrsministerium geschalteten neuen Verkehrssicherheitsplakat an Autobahnen ("Rücksicht ist besser"), merkte Erke an: "Der Impuls, der von dem Bild mit dem verletzten Jungen ausgeht, ist richtig. Doch mit Plakaten alleine lassen sich die Probleme der Straße nicht lösen."

Das Gespräch mit Heiner Erke im Wortlaut unter www.ace-online.de/goslar

Prof. Dr. Dipl.-Psych. Heiner Erke, München,
betreibt psychologische Forschung im nationalen und europäischen Verkehrssektor.

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Datum:28.01.2005
Quelle:ACE Auto Club Europa
ID:2487

 

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