Nicky Hayden kann am Sonntag in Valencia Weltmeister werden. (Foto: Honda)
Wenn es nach den Fans geht, ist die MotoGP - Weltmeisterschaft bereits entschieden. Für den Großteil der Beobachter steht fest, dass Valentino Rossi am Sonntag beim Großen Preis von Valencia seinen achten WM - Titel einfahren wird.
Sein letzter Rivale im Kampf um die Krone, Nicky Hayden, hat vor dem alles entscheidenden letzten Saisonrennen acht Punkte Rücksicht auf den Italiener. Ohne die Katastrophe von Estoril, wo ihn Teamkollege Dani Pedrosa ins Kiesbett beförderte, wären die Titel-Chancen des 25 - jährigen US - Amerikaners deutlich höher gewesen. Zurecht fluchte der Repsol - Honda-Pilot nach dem Sturz aus allen Rohren. Für ihn, der alles für seine Karriere opfert, brach eine Welt zusammen. Womöglich kostete ihn Pedrosas unprofessionelle Aktion den WM - Titel.
Doch eine Chance hat der junge Mann aus Kentucky noch. Falls Hayden am Sonntag das Rennen gewinnt und Rossi nicht Zweiter wird, geht die letzte MotoGP - Krone der 990er - Ära in die Vitrine des US - Amerikaners. Eine faire Chance, denn auch Rossi hatte in diesem Jahr viel Pech. Beide können am Sonntag in einem einzigen Rennen beweisen, wer der wahre Champion des Jahres 2006 ist. Spannender hätte das Saisonfinale nicht sein können.
Rossi steht vielleicht sogar noch mehr unter Druck als Hayden. Der Honda-Pilot ist Zweiter und hat nichts zu verlieren. Zum ersten Mal in seiner Karriere wird er allerdings gezwungen sein, anzugreifen. Das war bisher noch nie seine Stärke. Doch am Sonntag wird er zu allem entschlossen sein. „Ich muss gewinnen und werde dafür alles tun und Dany muss Zweiter werden“, gab Hayden seinem Teamkollegen die Chance, den Estoril - Fehler wieder auszubügeln.
Ohnehin werden alle Honda-Fahrer versuchen, Hayden nach Möglichkeit im Titelkampf zu unterstützen. Zu groß wäre die Schmach für den größten Motorradhersteller der Welt, zum dritten Mal in Folge die WM gegen Yamaha zu verlieren. Die Honda-Bosse werden ihren Angestellten nach dem Estoril-Gau ins Gewissen geredet haben.
Dass es am Sonntag auf dem 4,005 Kilometer langen Circuit Ricardo Tormo mit unfairen Mitteln hergehen könnte, ist dagegen fast ausgeschlossen. Alle Fahrer sind erfahren genug, um zu wissen, was ein Foul im falschen Moment für Folgen haben könnte. Rossi weiß aber auch, dass man ihn nichts schenken wird. „Der Druck ist für alle groß“, sagte er mit ernsthafter Miene. Der Italiener ist sich aber auch sicher, dass es „eine große Show geben wird.“ Das hoffen auch die Fans und die über 100.000 Besucher vor Ort. Somit Start frei zum alles entscheidenden Großen Preis von Valencia.
Das große Finale: Der Große Preis von Valencia am 29.10 live um 14 Uhr auf EUROSPORT