45. Deutscher Verkehrsgerichtstag
ADAC: breite Themenpalette beschäftigt in Goslar die Experten
„Geschwindigkeit als Unfallursache“ lautet beim diesjährigen Verkehrsgerichtstag vom 24. bis 26. Januar in Goslar das Thema eines der wichtigsten Arbeitskreise. Nach Ansicht des ADAC gilt es bei der Diskussion dieses Themas eine ganze Reihe wichtiger Verkehrssicherheitsaspekte zu berücksichtigen. So gehen Forderungen nach einem starren Tempolimit nach Meinung vieler Experten in die falsche Richtung. Sinnvoll dagegen sind zum Beispiel lokale Geschwindigkeitsbegrenzungen an Unfallschwerpunkten, die auch entsprechend konsequent kontrolliert werden, oder intelligente Verkehrsbeeinflussungsanlagen auf Autobahnen. Auch Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee spricht sich in der Februar - Ausgabe der ADACmotorwelt gegen ein starres Tempolimit auf Autobahnen aus.
Ein weiterer Schwerpunkt der Diskussionen in Goslar beschäftigt sich mit der Frage, wie Unfälle in Autobahnbaustellen verhindert werden können und den damit verbundenen Haftungsfragen. Nach Ansicht des ADAC ist es bei dieser Thematik entscheidend für eine optimale Beschilderung der Baustellen zu sorgen, auf eine klare Trennung zum Gegenverkehr und eine deutliche Kennzeichnung der gültigen Fahrspuren zu achten. Dies gilt auch für die europäische Ebene Hier ist zudem eine Harmonisierung der unterschiedlichen Regelungen bei der Baustellenabsicherung zu fordern. Ziel muss sein, dass sich die Autofahrer nicht von Land zu Land neu orientieren müssen.
In weiteren sechs Arbeitskreisen werden sich die mehr als 1 500 Fachleute aus Ministerien, Verbänden und Behörden in Goslar Problemen des Autokaufs im Internet beschäftigen und sich mit der Frage befassen, ob die aktuellen Bußgeldsätze aus Gründen der Verkehrssicherheit wesentlich angehoben werden müssen. Ein versicherungsrechtlich interessanter Arbeitskreis stellt die Ungleichbehandlung von nichtehelichen und ehelichen Lebensgemeinschaften in den Mittelpunkt. Um eher technische Inhalte geht es bei dem Thema „Auswertung von Fahrzeugdaten bei der Unfallanalyse“ und um sogenannte Zündsperren, in denen viele einen neuen Weg zur Alkoholprävention sehen.