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Tragischer Held

Georg Gaisbauer (Mettmach) bleibt im YAMAHA R6-SHELL-CUP weiter vorn. Der Österreicher gewann in Hockenheim nach einer dramatischen Hitzeschlacht vor Jürgen Scheffel (Gera) und Peter Ungemach (Hasbergen) und geht so als Tabellenführer zum Heimspiel nach Salzburg.

Auf dem Podest stand jedoch ein anderer ganz oben. Kenan Sofuoglu war nach einem spannenden Vierkampf zunächst als Sieger abgewunken worden und hatte die Organisatoren damit zusätzlich ins Schwitzen gebracht. Denn die türkische Hymne war eine Premiere in der Geschichte der IDM. Zwei Stunden später wurde aus dem überglücklichen Sieger ein tragischer Held. Das 18-jährige Talent vom Schwarzen Meer musste aus der Wertung genommen werden, nachdem die übliche technische Überprüfung ergeben hatte, dass seine R6 nicht ganz regelkonform war.

"Am Rahmenheck fehlte ein Teil. Wir sind überzeugt, dass dies aus Unwissenheit geschehen ist und Kenan dadurch keinen Vorteil hatte. Deshalb war es eine harte Entscheidung, aber das Reglement lässt uns leider keine andere Wahl", erklärte Yamaha-Techniker Frank Hörholz. Als Gaisbauer, Ungemach und Scheffel erfuhren, dass das türkische Team in der ersten Enttäuschung ans Aufhören dachte, gingen sie spontan zu ihrem jungen Kollegen, um ihn aufzumuntern. Eine feine Geste.

Auf der Strecke hatten die vier den 15.000 Zuschauern im Motodrom rundenlang einen erbitterten Kampf geliefert. Gaisbauer: "Kenan ist wirklich schwer zu überholen. Der Kerl ist superspät auf der Bremse, dafür ist mein Kurvenspeed höher, so kam ich einfach nicht in meinen Rhythmus. Na ja, nun habe ich trotzdem die vollen Punkte und mein erstes Saisonziel erreicht: ich komme als Spitzenreiter zu meinem Heimrennen in vier Wochen am Salzburgring."

Jürgen Scheffel rückte im Rennen auf den zweiten, in der Tabelle auf den dritten Rang vor: "Ich habe den Start gewonnen, dann allerdings zwei Mal gepatzt und musste erst Kenan und später Shorty und Peter passieren lassen. Ich kam zwar schnell wieder ran und glaube, wir hätten sogar das Tempo noch etwas forcieren können, aber es gelang uns eben nicht, Kenan zu knacken." Auch der Vierte im Bunde, Peter Ungemach, bestätigte dies: "Mir war schnell klar, dass ich auf einen Fehler der anderen warten musste. Den Gefallen haben sie mir nicht getan. Doch nach meine Fahrwerksproblemen im Training, bin ich zufrieden, dass ich im Rennen vorne mitmischen konnte.

Daniel Bergau (Berlin) wurde schließlich wie in der Lausitz als Vierter gewertet: "Ich bin einfach in den ersten Runden noch zu vorsichtig. Wenn ich das in Griff kriege, liegt sicher auch der erste Podestplatz drin. Aber es hat riesig Spaß gemacht", berichtete der Cup-Newcomer von seinem Fight mit Thomas Wendel. Der Maintaler hatte sich zunächst mit einem furiosen Start in die Spitzengruppe katapultiert, konnte das Tempo allerdings zum Schluss nicht mehr ganz mitgehen: "Es geht voran. Ich steigere mich von Rennen zu Rennen. An diesem Wochenende habe ich lange mit dem Setup herumgedoktert, perfekt war es nicht. Das Ergebnis ist voll OK, aber mein Ziel ist ein Podestplatz."

Mit Dan Green (USA), dem Österreicher Heinz Payreder, Veit Hohloch (Pasewalk), Desmond Darby (Irland) und Alexander Ludwig (Buggingen) komplettierte ein internationales Quintett die Top-Ten. US-Boy Green fuhr mit einer schmerzhaften Knieverletzung und muss nächste Woche unters Messer: "Ich bin beim Lauf in Oschersleben auf das Knie gestürzt und zudem letzte Woche bei der WM am EuroSpeedway auf der Wohnmobil-Treppe meines Freundes Ben Bostrom ausgerutscht. Dabei ist eine alte Verletzung aufgebrochen. Aber der Doc sagt, in Salzburg bin ich wieder fit."





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Datum:18.06.2002
Quelle:R6 Cup
ID:598

 

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