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Gravel-Travel in Italien


Chris vom Hotel in Obertauern nannte mir Ovaro als den Ort des Einstieges zu _der_ Steilauffahrt im Friaul, der Almverbindungsstraße von Ovaro nach Sauris. Eine wahrlich abenteuerliche Strecke! Und dann, als hätte ich Gewitter auf Paßhöhen gepachtet, fängt es an im Hintergrund verdächtig zu grummeln. Nur blöd, daß ich mich an keine der drei möglichen Abfahrten erinnern kann. Ich laufe den ersten Weg entlang. Nein, unbefahrbar. Bleiben nur noch zwei Möglichkeiten. Wir entschließen einfach für eine der beiden und fahren los. Schon nach wenigen Meter kann ich mich des Eindruckes nicht erwehren, daß dies wohl die schlechtere Wahl gewesen sein muß. Außerdem bin ich die Strecke schon einmal vor zwei Jahren gefahren und komme zu der Überzeugung, daß ich mich an ein so steiles und schottriges Stück erinnern würde. Also alle Mann kehrt. Nach fast einer halben Stunde stehen wir wieder an der Stelle mit den drei Möglichkeiten. Es grummelt weiter und regnet auch schon leicht. Ehrlich gesagt wird mir leicht mulmig, aber es gibt ja nur noch eine Möglichkeit. Warum nicht gleich so, die Richtung stimmt. Ein paar Kehren weiter kann man auch den zweiten Weg von oben verfolgen. Er windet sich zunächst steil am Hang entlang und mündet später im Wald in einen Gebirgsbach, Nun erinnere ich mich auch wieder an die Geschichte der beiden Ingostädter Mike und ???. Sie hatten uns am Vorabend %-) erzählt, daß sie auch versehentlich in dieser Strecke gelandert waren, nur in die andere Richtung von unten nach oben. Und das mit der 1100er GS - Respekt! Noch ehe wir in Sauris ankommen entdecken wir den Einstieg zum Monte Pieltnis. Ein Strecke, die noch nicht kenne, aber fahrerisch sehr interessant sein soll. Sie verläuft erst westlich und dann nördlich weiter nach Lelma. Am Ende dieser Strecke standen wir gestern schon, leider stand an der anderen Seite ein Sperrschild. Hier wäre nun kein Schild. Wir beratschlagen uns, entschließen uns aber doch lieber nicht zu fahren, weil wir schon mit der Sucherei am Kamm der Almverbindungsstraße viel Zeit verloren hatten und wir keine weiteren Zeitpuffer mehr haben - zumal sich das Gewitter weiterhin nicht verziehen will! OK, GPS-Punkt gesetzt, beim nächsten Mal. ;-)

Tags darauf verlassen wir den angenehmen Campingplatz in Tramonti wieder und fahren über den "Schwindelpaß" nach Sauris und zum Laverdet, einem Schotterpaß, der mittendrin mit ein paar asphaltierten Kehren aufwartet. Nach St. Stefano, dem Misurinasee, Cortina und dem Passo Giao landen wir in Arabba in einem ´Biker-Hotel´. Leicht abgeschreckt von der Touristendurchschleuserei in den Dolomiten schleichen wir uns auch gleich wieder am nächsten Morgen. Über den Passo Pordoi und dem Grödner Joch zieht es uns in einen abgelegenen Naturpark direkt hinter dem Valparola. Hier müssen und wollen wir die Motorräder abstellen. Zwei Tage wandern steht auf dem Programm. Über herrliche Serpentinen und Hochebenen kraxeln wir von einem Refugio zum nächsten. Noch am Spätnachmittag starten wir zum ersten Refugio. Alleine der Anblick der vor uns liegenden Serpentinen treibt unseren Puls hoch. Binnen weniger Minuten erklimmen wir soviele Höhenmeter, wie die ganzen Tage vorher nicht mit unseren motorisierten Untersatz. Auf der Hochebene angekommen werden wir mit Natur pur belohnt. Am Refugio können wir den Düften nicht widerstehen und schlagen uns die Bäuche voll - der Rückweg geht ja hauptsächlich nur bergab. ;-) Am zweiten Tag starten wir schon sehr bald, um eine komplette Tagestour abzuwandern. Auch hier werden wir mit Aussichten wahrlich verwöhnt. Wir hatten zwar schon längst beide den Alltag hinter uns gelassen, aber spätestens hier vergißt man alles Alltägliche - Natur pur!

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